Kurz und bündig:
vom 3.8.–11.82012 in der “Regenzeit” auf ein Tauchschiff zu gehen war risikoreich aber für uns eine gute Entscheidung.
Wir hatten 6 Tage Sonnenschein ein- und auslaufende Strömung in den Kandus und sahen neben white tips, grauen Riffhaien auch große Mantas die sich bis auf 4 Meter uns näherten.
Da ich mit unserem Guide Hanyf schon in Filitheyo getaucht bin, war ich sehr froh, ihn auf der SHEENA wieder zu treffen und mit ihm eine Woche lang tauchen “zu dürfen”!!
Hanyf ist ein ausgezeichneter Kenner der Riffe, Kandus und Thilas und
was er uns prophezeite, das traf auch fast immer ein.
Wir tauchten im Meemuatoll, Mulakuatoll, Filitheatoll, Fotheyo und
Vaavuatoll.
Unser Team bestand aus Engländern, Deutschen und Österreichern und mit 7 Personen war genügend Platz auf der SHEENA. Es war nicht “überbucht” aber alle waren nett und hilfsbereit, auch die Unterwasserfotos von Leo rundeten das Program ab.
Alle hatten genügend Erfahrung beim Strömungstauchen und so hingen wir oft minutenlang an den Cliffhängern am Riff und konnten von dort aus, die schönsten Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Nur 15 Minutern Regen am Ende der Woche und das in der “Regenzeit”.!!
Dafür genügend Plankton für die Mantabeobachtung ind den Puterstationen. Über 35 Haie bei einem Tauchgang (white tips und graue Riffhaie). Nachdem ich 35 Haie gezählt hatte hörte ich auf zu zählen, und konzentrierte mich auf vorbeischwimmende Adlerrochen und Mantas. Doch nicht nur die Haie haben es uns angetan.
Unser bester TG war im Divers Paradiese wo wir neben Mantas, Haien große Schulen von Barakudas, Makrelen, Adlerrochen, big Thunas big Napoleons großen Zackenbarsche, Delfine und jede Menge bunter Riff-fische wie Süsslippen, rote Husaren Fahnenbarsche, Rotfeuerfische und natürlich auch große Muränen und große Schildkröten gesehen haben.
Hanyf machte das “Briefing” bei der Begrüßung ausführlich, lang und informativ, am Beginn der Tauchgänge aber dafür dann kurz und bündig, beschränkt auf das was wirklich wichtig ist.
Er checkte jedesmal vom Dhoni aus die Strömung, und änderte den TG wenn
sich die Strömung von “einlaufend” auf “auslaufend” geändert hat..
Wir tauchten am Anfang tief bis auf ca 30m.
Wir blieben dort hängend in der Stömung am “Cliffhänger” und
beobachteten dort ruhig was sich da alles ereignet hat, und an uns
vorbeischwamm.
Nach ca 1/4 Stunde ging es dann langsam höher und auf 15m und dann auf 10m.
Dort konnten wir am Riff die schönsten Weich- und Hartkorallen und die
dort schwimmenden bunten Riff-fische bewundern. Den Sicherheitsstop
machten wir am Riff oder im freien Blauwasser.
Wir beendete den TG nachdem wir den SMP aufgeblasen hatten und von der
hilfsbereiten CREW am Dhoni aufgefischt wurden.
Dort angekommen half man uns, wenn wir schon etwas müde waren, aus dem
Jacket half beim Flossenausziehen und Hochsteigen an der Leiter mit den
15 liter Flaschen und verstaute alles sorgfältig am Dhoni.
Die Rückfahrt zum Frühstück oder Mittag- und Abendessen war jedesmal ein Hit,bei der wir Schulen von Delfinen oder schwimmende Turtles begegneten. Beim Nachttauchgang sahen wir neben vielen Farben im Scheinwerferlicht der Lampen 6 schlafende Turtles in den Höhlen und eine Vielzahl von großen und kleinen Fischen, Muscheln, Nacktschnecken Muränen, Langusten und bunten Korallen.
Das Service vom “waiter Amin” war mehr als aufmerksam und ich hatte noch nie
ein so gutes Service beim Frühstück, Mittagessen und Abendessen.
Die Küche und besonders der Koch verstand es immer, fangfrischen Fisch,
direkt aus dem Meer in die Pfanne und von dort auf unseren Tisch zu
bringen.
Kapitän Roomboy, Techniker und die ganze Mannschaft machten einen
“Superjob”.!!!! Gratulation!!!
Wir fühlten uns alle sehr wohl auf der SHEENA und können das Schiff und
die Crew jederzeit“wärmstens” weiterempfehlen.
Ein Besuch auf der Einheimischeninsel Muli und der Besuch in der
dortigen Klinik wo wir eine Teilnehmerin aus England mit Ohrproblemen
untersuchen ließen, rundeten das Programm der Woche neben einem
Grillabend auf einer Sandbank ab.
Wenn auch nur unser Guide den Hammerhai gesehen hat, so kommen wir gerne
wieder um Hammerhaie und Wahlhaie das nächstemal in Kuramati oder im
tiefen Süden der Malediven zu vorzufinden.
Ein Urlaub auf der Insel Bhatala die ein sehr gutes Hausriff und eine Tauchschule von Werner Lau hat, garantieren einen schönen Urlaub und stressfreies Tauchen.
Wir brauchen keinen “Lehrer” der uns ununterbrochen sagt was wir “falsch” machen, sonder einen einheimischen Spezialisten wie “Hanyf” der uns die Schönheiten und die Vielfalt der Natur unter Wasser zeigt und uns sicher wieder auf das Deck der SHEENA zurückbringt, wo wir nach einer kurzen Nacht auf den nächsten TG gewartet haben.
Unser Motto war "Tauchen, Essen und Trinken, Schlafen, Tauchen Essen und Trinken , Schlafen Tauchen……..usw.
Danke der Crew und auch Danke an Birgit Grill von “Seastar” die die Buchung für uns gemacht hat.
Bis bald
gut Luft und Berg Heil aus Tirol
Wir - das sind mein Mann Peter und ich, und unsere Tauchfreunde Walter und Beate - alle aus dem westlichen Teil Österreichs - verbrachten vom 13.2. - 20.2.2011 eine unvergessliche Woche auf der Sheena. In dem Moment als wir in Medhufushi ankamen begann unser Urlaub. Nach dem Einchecken und einem kurzen Schläfchen am Pool, gings endlich an Bord.
Wir hatten tolle Strömungstauchgänge mit Mantas, Adlerrochen und einer Vielzahl an Weißspitzenriffhaien - ein Hoch dem Riffhaken.
Hassan hat unsere Tauchgänge hervorragend gebrieft und spontan den Gegebenheiten angepasst. Es gab immer einen Plan B oder C. Die Crew - sowohl auf der Sheena, als auch auf dem Tauchdhoni - ist ein tolles eingespieltes Team: immer präsent, immer aufmerksam, immer hilfsbereit. Ich habe das so noch auf keinem Safariboot erlebt. Hierfür gebührt der ganzen Crew die Höchstnote!!!
Auch unser indische Koch Laurence hat uns verwöhnt - es war köstlich. Frisch gefangener Fisch - ein Genuss. Auch haben wir ihm ein Rezept entlockt - bin ja schon gespannt, ob wir das auch so gut hinbekommen!
Es war eine tolle Woche - so macht Tauchen Spass!!!
Vom 1.11. bis 15.11.09 besuchten wir je eine Woche das Tauchboot Sheena und die Insel Filitheyo. Wir sind Beide seit über 15 Jahren und mit über 2000 Tauchgängen an fast allen Enden der Welt unterwegs gewesen. Trotzdem liessen uns die letztjährigen Erfahrungen auf der Sheena zu Wiederholungstätern werden. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Sheena:
Grundsätzlich ist für uns das wichtigste, dass wir Vertrauen in die Crew
haben. Die Crew der Sheena arbeitet als perfekt harmonisierendes Team
zusammen. Jeder steht den Gästen und seinen Mitarbeitern mit seinem hohen
Wissen und seiner Hilfsbereitschaft jederzeit zur Verfügung. Selbst
Spezialwünsche wie Inselhüpfen, Badestunden oder Dohni- und Abendfischen
werden ohne Aufsehen erfüllt. Man füllt sich richtig in die „Familie“
aufgenommen. Das gibt auch Vertrauen für allfällige ungeplante Vorfälle.
Die Verpflegung ist noch immer das Beste, was wir je genossen haben. Egal
ob Fischfreak, Allergiker, Vegetarier oder Europafoodliebender, alle
Wünsche werden durch die Küche erfüllt. Auch selbst gefangener Fisch wird
kurzerhand in den Menuplan einbaut. Als guter Ratschlag an die Reisenden:
Verzichtet auf allfällige Diätvorhaben und bringt einen genügend grossen
Tauchanzug mit. Nur schon das Halten des Körpergewichtes wäre reine
Folter. Der letzte, grosse Umbau der Sheena hat die wenigen baulichen
Mängel behoben. Das nun kräftig sprudelnde und warme Duschwasser ist nach
jedem Tauchgang ein Genuss. Die Kabineneinrichtungen mit den vielen
Ablagemöglichkeiten und Steckdosen sind perfekt auf die Taucherbedürfnisse
angepasst. Das nun hinten beschattete Sonnendeck mit vielen bequemen
Liegemöglichkeiten ist Ferien pur. Das neue Tauchdohni mit der gesamten
Tauchausrüstung kann nun locker mit der Sheenageschwindigkeit mithalten.
Das war beim unerwarteten Walhaibesuch vom letzten Jahr noch ein Mangel.
Die Tauchplätze sind auch für uns verwöhnte Vieltaucher noch immer ein
Genuss. Tauchguide Hassan verfügt über eine grosse Erfahrung und ein
grosses Geschick und findet bei jeden Konditionen, für jeden Geschmack und
für jeden Ausbildungsstand einen Tauchplatz.
Anreise:
Eines der grössten Probleme der Maledivenreise ist die Anreise mit den
Wasserflugzeugen. Die Maledivien Air Taxi ( MAT ) ist seit längerem, aus
welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage, die Menge an Gästen und
Gepäck innert nützlicher Frist und mit der nötigen Freundlichkeit zu
transportieren. Bereits letztes Jahr haben wir das Gepäck erst verspätet
erhalten. Dieses Jahr haben wir auf der Sheena erneut aus diesem Grund
einen Tauchtag verpasst. Auf dem Transfer zur Insel haben wir ebenfalls
statt eines 10 Minutenfluges einen ganzen Tag mit Gepäcksuche,
Flughafensitzen und diversen Managerdiskussionen verbracht. Als
Standartausrede wird immer schlechtes Wetter angegeben. Wenn man jedoch
dann mal in der Luft ist, wird einem klar, dass nicht das Wetter sondern
eher organisatorische Probleme der Grund sind. So sind reale Gründe wohl
eher zuwenig Flugzeuge oder Piloten, die Flugzeuge werden mit Passagieren
so voll gestopft, dass kein Platz für Gepäck bleibt oder technische Pannen
( aus welchen Gründen auch immer ). Die Malediven sind ein Kurzreiseziel
und nicht gerade günstig und so ist es mehr als mühsam, wenn man wertvolle
Reisetage durch solche Gründe verliert. Die Angewohnheit, den gestressten
Gast mal einfach bis zur nächsten Station abzuschieben, ist keine
befriedigende Lösung sondern kostet auf beiden Seiten nur Zeit und Nerven.
Hier muss unbedingt nach einer befriedigenden Lösung gesucht werden.
Reisebericht MY Sheena - 4. - 11.1.09
Flug mit Edelweiss Air von Zürich direkt nach Male. Wir haben's geschafft in der 20 kg Gepäcklimite zu bleiben trotz Tauchgepäck!
Der Sitzabstand in der Eco ist zwar grenzwertig, dafür war der Service, das Essen und die Wasserversorgung (eigene PET Flasche) tip top.
Pünktlich in Male gelandet - Check-in bei MAT und 2 Stunden mit schweren Augendeckeln auf den Abflug nach Medhufushi gewartet.
Schon beim Anflug auf Medhufushi 2 Adlerrochen gesichtet - das lässt ja hoffen! Leider hat's das Gepäck nicht auf unseren Flieger geschafft.
Netter Empfang und speditiver Check-In auf der Basis und schon gings auf die MY Sheena, welche in der Lagune auf uns wartete.
Der erste Lunch an Board deutet auch kulinarisch auf eine gute Woche hin.
Mit Leihequipment (wurde nicht verrechnet - sehr kulanter Service) ging's dann zum Check Dive. Und mit dem letzten Wasserflieger kam dann auch unser Tauchgepäck nach.
Am nächsten Morgen gings dann los - die Tour führte uns im Osten des Meemu Atoll gen Norden, via Vattaru ins südliche Felidhe Atoll und im westlichen Meemu Atoll wieder zurück nach Medhufushi. Die Tauchgänge waren zu 75% Kanaltauchgänge mit zum Teil heftiger Strömung. Somit war auch häufig Grossfisch anzutreffen: Mantas, Graue Riffhaie, Whitetips, riesige Tunas, Nappis und sogar ein Hammerhai haben einen Eintrag ins Logbuch gekriegt. Überrascht waren wir von der Korallenpracht (vor allem Hartkorallen). Im Vergleich mit Nord-/Südmale, Ari und Haa Alifu Atoll schneidet das Meemu Atoll am besten ab. Es war gar nicht so einfach in der kachelnden Strömung irgendwo ein "totes" Plätzchen zum Festhalten zu finden.
Die MY Sheena bot uns ausreichend Platz - wir waren nur 5 Taucher an Bord. Das Schiff ist relativ eng gebaut, bei über 185 cm Körpergrösse kann's schon mal eine Beule geben. Die Kabinen bieten ausreichend Platz, sind zweckmässig und sauber. Die unteren Kabinen sind relativ duster und stickig - die Oberdeck Kabinen bieten für USD 180 p.P/W mehr Luft und Licht. Ein Floh im Bett oder eine Kaki die den Weg kreuzt: das kommt auf dem besten Safarischiff vor!
Gegessen wird entweder drinnen im Salon oder hinten an der frischen Luft. Top ist das geräumige Sonnendeck mit vielen Schattenplätzen.
Essen war tip top und der Service sehr aufmerksam - es wurde uns jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Getränkepreise sind moderat: Flasche Wasser USD 2 (Top - kann kostenlos am Wasserspender aufgefüllt werden !), Softdrink USD 2, Bier USD 3.50, Flasche Wein USD 20.
Einmal die Woche gibt's BBQ auf einer unbewohnten Insel - bei uns war dies leider für den einzigen Regentag geplant und viel somit ins Wasser.
Getaucht wird 3 x pro Tag vom Dhoni aus. Die Dhoni Crew war sehr hilfsbereit, 3 Mann Crew für 6 Taucher war schon luxuriös. Die zwei Kompressoren auf dem Dhoni sahen aus wie geleckt, Luftqualität und Flaschenfüllung tip top (Nitrox wird nicht angeboten).
Der Tauchbetrieb ist 100 % auf eigenverantwortliches Tauchen ausgerichtet. Nach dem Check-Dive (Maske abnehmen für alle - unabhängig vom Brevet) gab's grünes Licht. Tiefenlimit gab's nicht und in den ausführlichen Briefings wurde häufig auf Sehenswürdigkeiten > 30 m hingewiesen. Es blieb jedem Buddy Team selbst überlassen ob es die Tiefenjägerei des Guides mitmachen wollte oder nicht. Max. Tauchzeit immer 60 Minuten. Der Guide hat einen guten Job gemacht - und uns bei jedem Tauchgang perfekt gedropt.
Wieder zurück vor Medhufushi gönnte ich mir für den Abschluss einen Scooter Tauchgang. Die Basis hat dies sehr unkompliziert und zu fairen Konditionen (USD 55) ermöglicht. Hat riesig Spass gemacht gegen die Strömung dem grossen Grauen hinterher zu düsen !
Zur Entsättigung gab's dann den Inselbesuch auf Medhufushi. Mann - waren wir froh als wir wieder zurück auf die MY Sheena durften! Die Insel ist durch einen Pool und durch hässliche Wasserbungis verunstaltet, hat kein Hausriff, weder Schwimmen noch Schnorcheln ist von der Insel möglich. Geboten werden ein Spa und überkandidelte Bedienstete, für uns alles Dinge die's auf den Malediven NICHT braucht. Der Hammer sind die zwei Honeymoon Wasserbungis - ohne Verbindung zum Land (kein Steg) - da muss immer das Boot gerufen werden zum übersetzen! Na ja - wer's mag ;-)
Fazit: Die Safari auf der MY Sheena im Meemu Atoll hat alles geboten was wir von einer guten Tauchwoche erwarten. Danke an Dirty Harry und die Crew !
Fragen ? sushidiver (at) postmail.ch
März 2008 - M/Y Sheena – Pleiten, Pech und Pannen
Ausstattung: Die Sheena gehört wohl eher zu den einfacheren Safaribooten auf den Malediven. Liegen sind nur auf dem obersten Sonnendeck vorhanden und dort auch nur ca. 7-8 Stück. Wenn man ein Nickerchen im Schatten halten wollte, musste man sich die Sitzauflagen als Unterlagen nehmen. Leider ist die Küche nicht seetauglich ausgerüstet, das hatte zur Folge, dass ein Abendessen auf dem Fußboden landete. Eine Herd-Reling wäre eine tolle Investition.
Unterkunft: Die beiden Oberdeck-Kabinen (Owner’s cabin) sind geräumig und zweckmäßig ausgestattet. Die restlichen Kabinen im Unterdeck sind doch sehr klein. Lobend erwähnen dürfen wir den Zimmerservice, ob frische Handtücher, Duschklo trockenlegen, Betten machen – das hat super funktioniert! Mit Kleinigkeiten wie kein Duschwasser in den Oberdeck-Kabinen wenn gleichzeitig unten geduscht wurde oder jeden zweiten Tag den Toilettenabfluss gangbar machen (kein Papier in die Toilette, logo!) musste man halt leben, ist ja kein schwimmendes Hotel.
Verpflegung: Tee, Kaffee und Wasser stehen kostenfrei zur Verfügung. Alle anderen Getränke hat der Barmann fest unter Verschluss. Da kam es öfters mal vor, dass man selbigen suchen musste oder unter Tag mal wecken musste falls man ein Getränk wollte. Bei unseren bisherigen Urlauben auf den Malediven waren wir immer sehr vom Essen angetan und laut Logbuch auf der Sheena-Homepage sollte uns auch hier etwas Besonderes erwarten. Das tat es dann auch, ohne jeden Zweifel. Gut, dass nicht jeder in der Lage ist ein Rinderfilet zu braten kennen wir, aber dass auch Fisch und Geflügel so lange gebraten wurde bis man es kaum mehr kauen konnte, ist mehr als schade. Da befindet man sich auf dem Indischen Ozean und isst Pasta, toll. Zum Frühstück konnte man Ei in diversen Zubereitungsarten bekommen, dazu gab es Toastbrot, Marmelade und Thunfisch mit Fladen. Alles in allem: essbare Hausmannskost, aber auch nicht mehr.
Crew: Sorry, aber ein solch faules Pack habe ich noch in keinem Urlaub erlebt. Auf dem Weg aus dem Wasser ins Boot konnte man sich glücklich schätzen, wenn einem die Flossen abgenommen wurden. Trotz ordentlicher Welle kommt man nicht auf die Idee einen mal an der Flasche zu sichern. An- und abrödeln durfte man auch selber machen. Nach dem der Guide den Jungs ins Gewissen geredet hatte, klappte das dann für 10 Minuten und das war’s dann auch schon wieder. Und wenn man dann mal Unterstützung bekam, musste mal höllisch aufpassen, dass auch die Flasche aufgedreht wurde. Zum Glück hat der Guide alle Flaschen kontrolliert und die ungeöffneten (die meisten) aufgedreht. Ein Gast, der mit auf dem Tauchdhoni war aber nicht tauchte, musste am Ende des Tauchgangs die Crew aufwecken, damit man die Taucher dann wieder aufsammelte. Das ist nicht der Standard, den ich sonst von Werner Lau kenne sondern absolut unterirdisch. Man musste sich des Öfteren fragen, wer hier auf Urlaub weilte, die Crew oder wir.
Guide: Das war leider der einzige Lichtpunkt in dieser Woche. Stephane hat alles in seiner Macht stehende getan um zu retten, was zu retten war. Es gibt jedoch aus meiner Sicht zwei Probleme: Nur ein Guide für 14 Gäste ist schon etwas wenig und die ständig wechselnden Guides scheinen der Sache auch nicht dienlich zu sein. Unser Guide hatte alle Hände voll damit zu tun, das die Crew auch das machte was sie sollte.
Timing: 6 Uhr wecken, 6:15 Uhr Briefing, 6:30 Uhr aufs Dhoni. Bis auf den letzten Punkt hat das dann auch funktioniert. Wir haben einfach aufgehört zu zählen bei wie vielen Tauchgängen das Dhoni nicht pünktlich am Boot war. Superärgerlich, da wird man mittags vom Sonnendeck gerufen mit „Briefing“ und darf dann warten bis das Dhoni sich mal bequemt ans Boot zu kommen. Und das, obwohl es feste Absprachen gab, wann wir tauchen. Beim Abendessen das gleiche Drama. Angesetzt war ca. 19:00 Uhr, Rekord waren einmal 21:15 Uhr und 22:30 Uhr (Barbecue). Nach einem Tag mit drei Tauchgängen, der bereits um 6:00 Uhr begonnen hat, würde man sich über ein gemütliches Abendessen mit anschließendem Deko-Bier freuen, stattdessen hatte ich zu tun, dass mir nicht vor dem Essen die Augen zufallen.
Wochenverlauf
Montag: Acht der insgesamt 14 Gäste waren schon einige Tage auf Medhufushi und fanden sich daher pünktlich um 10:30 Uhr zur Einschiffung an der Tauchbasis ein. Da aber leider noch Gäste fehlten hieß es warten. Am Ende fehlten um 13:00 Uhr immer noch zwei Gäste und wir wurden auf die Sheena gebracht. Nachdem um 15:00 Uhr auch die letzten Gäste an Bord war, ging es dann auch endlich zum Tauchen aber ohne die beiden Nachzügler, da diese (verständlicher Weise) keine Lust hatten nach dieser beschwerlichen Anreise direkt ins Wasser zu hüpfen. Wie wir später erfuhren lag das Problem darin, dass keiner zur Abholung der Gäste am Flughafen war und diese sich erst mühsam durchfragen mussten. Somit gab es leider nur noch einen Tauchgang an diesem Tag. Tauchplatz: Medhufushi Tila (Easy), schönes Tila.
Dienstag: Am Mittag erreichte uns die Botschaft von unserem Dhoni, dass der Kompressor umgekippt sei und man daher im Moment keine Flaschen füllen könnte. Der Schaden konnte aber binnen weniger Stunden behoben werden und wir schafften es gerade noch rechtzeitig um bei unserem letzten Tauchgang mit der Dämmerung aus dem Wasser zu kommen. Tauchplätze: Boahura Express (Easy), Vally of the ray (Easy), leider keine Mantas bei leichter Auswertsströmung, dafür aber mehrere Napoleons, ein Stechrochen und zwei Mobulas. Schumi Express (Current) mit Weißspitzen Hai, Adler- und Stechrochen.
Mittwoch: Der Schrecken mit dem Kompressor von gestern steckte uns noch in den Knochen, da sollten wir am Mittag erleben dass es auch schlimmer kommen kann. Nachricht vom Dhoni: Kompressor ist komplett tot, nichts geht mehr. Guide Stephane hat sich dann auf das Dhoni begeben um den Kompressor zu reparieren. Eigentlich sollte unser dritter Tauchgang heute am Hammerhead im Blauwasser stattfinden und sollte das Highlight werden, doch ohne gefüllte Flaschen kommt man halt nicht weit und so fuhren wir einen sicheren Hafen für die Nacht an. Am Abend kam dann die Nachricht vom Dhoni, dass der Kompressor wieder läuft und wir morgen wieder tauchen können. Tauchplätze: The Wall (Easy-Drift), sehr schöne Wand. Stamp Garden (Easy), viele bunte Fische.
Donnerstag – MEGA-GAU: Kurz bevor wir ablegen wollten, wurde das Dhoni mit Müllsäcken beladen, mein erster Gedanke war „ah ja, die fahren jetzt rüber an Land und entsorgen unseren Zivilisationsmüll“. Doch weitgefehlt, das Dhoni verließ die Hafenmole und wir folgten und holten das Dhoni schließlich nach wenigen Minuten wieder ein. Etwas irritiert hielt ich Ausschau nach den Müllsäcken und stellte zufrieden fest, dass diese immer noch an Bord waren. Gut, dann wird man die halt irgendwo im Bauch von dem Dhoni einlagern um sie am Ende der Safari auf Medhufushi zu entsorgen. Erst als das Dhoni, das direkt hinter uns fuhr, sich zurückfallen lies und leicht beidrehte wurde ich doch misstrauisch und mir kamen schon die wildesten Ideen in den Sinn. Das Dhoni folgte uns dann in kurzem Abstand bis wir für unseren nächsten Tauchgang vor Anker gingen. Als das Dhoni dann an unserem Schiff festmachte bat ich unseren Guide umgehend mir auf das Dhoni zu folgen, denn ich konnte die Müllsäcke schon lange nicht mehr ausmachen. Stephane rief den Kapitän mit an Bord und befragte nun die Crew, wo die ganzen Müllsäcke abgeblieben seien. Mit betretenen Blicken behauptete man, die wären im Hafen an Land gebracht worden. Da dies schlichtweg gelogen war, blieb nur eine Schlussfolgerung: wenn die Müllsäcke nicht hier auf dem Dhoni sind, dann wurden diese im Indischen Ozean verklappt ... betretenes Schweigen.
Auf Rückfrage musste von Seiten des Veranstalters eingeräumt werden, dass dies kein Einzelfall war (hätte ich eh nicht geglaubt). Das ganze blieb natürlich auch nicht den anderen Mitreisenden verborgen und die Stimmung war dann auch dementsprechend. Ich kann (auch jetzt noch nicht) in Worte fassen, welche Gefühle da in einem hochkommen. Da befreit man Korallen von Plastiksäcken und bringt allen möglichen Unrat mit zurück von seinen Tauchgängen und hier wird einfach der Müll eines ganzen Bootes im Meer versenkt. EINFACH ZUM KO.....! Ach tauchen waren wir heute auch noch: Number seven (Easy), 7up (Easy) und Full color Reef (Easy).
Freitag: Heute stand ein Strand-BBQ auf dem Plan. Um 19:00 Uhr sollten wir auf die in Sichtweite liegende Robinson-Insel verbracht werden. Aber warum sollte es mit dem Timing ausgerechnet jetzt funktionieren? Um 20:15 Uhr ging es dann los, nur über die Anzahl der Personen, die sich in diese Nussschale von Seelenverkäufer wagen würden, wurde noch diskutiert. Die Crew meinte man könne doch ruhig mit sieben Leuten pro Überfahrt das Boot (über)füllen, wir einigten uns schließlich auf vier Fahrten mit jeweils vier Gästen, schließlich hatten einige von uns auch noch Familie in der Heimat. Also machte sich das Boot mit vier Gästen auf den Weg zu unserer BBQ-Insel. Nach einer kurzen Hochrechnung kamen wir dann zu dem Ergebnis, dass bei einer Fahrzeit von 20 Minuten für hin und zurück wir ca. um 22:00 Uhr was zu Essen bekommen könnten. Wann und wie dann die Rückreise zur Sheena verlaufen würde, wollten wir jetzt lieber nicht erörtern. Gespannt verfolgten wir die Überfahrt und die Anlandung der ersten Fuhre Gäste und knobelten bereits, wer als nächstes rüber durfte. Komischerweise passierte dann aber nichts mehr, man sah Taschenlampenlicht am Strand hin- und herwandern, aber das Dingi war nicht zu sehen. Doch, da ist es ja – aber kein Motorgeräusch und warum treiben die an der Insel seitwärts vorbei? Nur dem beherzten Eingreifen unseres Guides Stephane war es zu verdanken, dass dieser Abend nicht in einer Katastrophe endete. Stephane (ehemaliger Leistungsschwimmer) schnappte sich eine Tauchlampe und Flossen und schwamm, die nicht gerade kurze Strecke, in die Nacht hinein zu dem Dingi. Dort angekommen half er der Besatzung den Motor wieder in Gang zu bekommen. Anschließend wurden die Gäste wieder von der Insel abgeholt und um 22:30 Uhr das Abendessen an Bord serviert.
Samstag: Der erste und letzte Tag ohne besondere Vorkommnisse. Tauchplätze: Dutch divide (Easy), Gigant wall (Easy) und Valley of the ray (Easy).
Sonntag: Heute hat es gleich beim ersten Tauchgang Stephane voll erwischt, leider hat er sich mit der Strömung verschätzt und wir sind für einlaufende Strömung gesprungen. Als wir aber im Wasser waren, hat man sofort gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt, es war auslaufende Strömung und das nicht zu knapp. Ein Teil der Gruppe hat das leider zu spät bemerkt und wurde auf einer Tiefe von 30 Metern aus dem Kanal geblasen, zum Glück hat dieser Teil der Gruppe dann den Tauchgang umgehend abgebrochen. Der Rest der Gruppe tauchte direkt am Riff gegen die Strömung soweit man kam. Bei der Aktion hat sich Stephane eine Umkehrblockierung geholt und für ihn war das Tauchen auf absehbare Zeit erledigt. Der zweite Tauchgang wurde dann ohne Guide durchgeführt, bevor dann für den letzten Dive Chris von der Medhufushi-Basis an Bord war. Tauchplätze: Miyaru Choo Choo (Current), viel Fisch, Aug in Aug mit großem Napoleon. Sehr schöner Platz, wenn man mit der Strömung springt. Sharks Tongue (Easy) und Mantas & More (Current) mit Hai und Adlerrochen.
Fazit: Dass bei einer Tauchsafari mal etwas nicht so laufen kann, wie es geplant ist, wird sicher jeder einsehen, aber das was wir in dieser Woche erlebt haben ist einfach untragbar. Wir haben schon einige Urlaube auf Werner Lau-Basen verbracht und waren immer sehr zufrieden, besonders die Professionalität hat uns immer auch eine gewisse Sicherheit vermittelt. So wie sich die Basen am oberen Ende der Skala bewegten, so bewegt sich die Tauchsafari auf der Sheena am unteren Ende der Skala. Egal welchen Aspekt man für sich nimmt, spielt sich das Ganze zwischen Armut und Elend ab. Alleine mit der Müllentsorgung hat sich das Unternehmen Werner Lau bei mir absolut disqualifiziert. Ich hätte viel lieber hier über eine tolle Woche im Paradies berichtet, aber ich neige halt auch nicht dazu im Nachhinein mir selbst alles schönzureden.
Viele Grüße
Carlitos0815