Bei diesem Thema fällt es mir besonders schwer zu
entscheiden was denn nun am wichtigsten ist, aber dennoch möchte
ich es versuchen. Eines vorweg, fotografieren heißt arbeiten
mit Licht. Um dieses Licht in ein dauerhaftes Bild umzusetzen
nehmen wir die Kamera zu hilfe die uns mit dem Objektiv (welches
verschiedene Lichtstärken und Brennweiten haben kann), Auswahl
und Kontrolle der Belichtungszeit sowie der Blende die Möglichkeit
bietet ein latentes Bild auf das Filmmaterial zu bannen. Damit
wir hier zu anständigen Ergebnissen kommen sind Grundkenntnisse
über diese Einstellhilfen unverzichtbar.
Schon die Art der Kamera die wir dazu benutzen ist zu beachten.
Eine Sucherkamera wie etwa die Nikonos gibt uns nicht die Möglichkeit
das Bild so zu betrachten wie dies bei einer Spiegelreflex möglich
ist. Wenn man mit ihr Nahaufnahmen macht muß man z.B. einen
Nahaufnahmevorsatz in Form eines Rahmensuchers anbringen um eine
Vorstellung davon zu haben was denn nun wirklich mit auf`s Bild
kommt. Bei einer Spiegelreflex stellt sich dieses Problem nicht
denn wir haben je nach Kameramodel fast 100% des Bildes durch
den Sucher im Blick weil wir ja durch das Objektiv auf unser
Motiv schauen. Auch die Brennweite des Objektives ist
mitentscheidend für das Maß des Winkels welches die Kamera
sieht. Als Normalobjektiv bezeichnet man die Brennweiten die in
ungefähr dem Winkel entsprechen den wir mit dem Auge erfassen können.
Unter Wasser sind die optischen Leistungen von Objektiven
allerdings verringert d.h. was über Wasser schon ein leichtes
Weitwinkel wäre (z.B.35mm Brennweite) ist unter Wasser nur noch
als Normalobjektiv zu betrachten.
Um das richtige Verhältnis der Lichtmenge welches in die Kamera
fällt zu bestimmen gibt es mehrere Möglichkeiten.
1. Die größe der Blende.
2. Die Länge der Zeit in der der
Verschluss der Kamera offen bleibt. (Verschlusszeit)
Eventuelle Belichtungskorekturen oder Blitzlichtmanipulationen
finden im Moment keine Berücksichtigung.
Für Anfänger ist der Umstand das kleine Blendenzahlen, mal
einfach gesagt, viel Licht auf den Film lassen etwas irreführend
und soll deswegen kurz erläutert werden.
Auf einem Objektiv befinden sich je nach Brennweite,
Blendenangaben (z.B. 2.0,2.8...5.6...11.........).
Hinweis:
Die Motomarine hat hierfür einen beweglichen Drehschieber. Die
Nikonos kleine Stellrädchen am Objektiv.
......
......
Man muß sich die Sache so vorstellen das die Blende ein
verstellbares Loch darstellt durch die das Licht seinen Weg auf
den Film findet. Ist die Blendenzahl klein (z.B. 2.0) heist das,
daß die Öffnung durch das Objektiv nur wenig verengt wird und
viel Licht diesen Weg passieren kann. Nachteilig dabei, man
erzielt mit ihr nur wenig Tiefenschärfe kann aber in relativ
kurzer Verschlusszeit genügend Licht auf das Filmmaterial
fallen lassen .
Ist die Blendenzahl groß ( 8 , 11 oder mehr ) verkleinert sich
die Öffnung und es kann nur wenig Licht durch diesen Weg , man
erzielt dabei viel Tiefenschärfe, benötigt aber eine längere
Belichtungszeit um den Film korekt zu belichten. Auch wird jetzt
die Gefahr des verwackelns größer.Als kleine Gedankenstütze könnt ihr euch einfach merken große
Blendenzahl = großer Schärfebereich, kleine Blendenzahl =
kleiner Schärfebereich.
Der direkte Zusammenhang zwischen Blende und Verschlusszeit ist
zwingend um zu einer richtigen Belichtung zu kommen. In vielen Fällen
bestehen mehrere Möglichkeiten und eine Vielzahl von
Kombinationen. Da dies die Grundlage für die Fotografie an Land
wie auch im und unter Wasser darstellt möchte ich euch auch an
dieser Stelle entsprechende Bücher ans Herz legen, ein paar
weitere Ausführungen hierzu etwas weiter unten, aber es ist mir
unmöglich diesen komplexen Themenbereich nur annähernd ausführlich
auf diesen Seiten anzusprechen.